Cytomorphologie der normalen Schilddrüse

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Cytomorphologie der normalen Schilddrüse Befunderstellung  
 
  Cytomorphologie der normalen Schilddrüse
      
normale Schilddrüse

normale Schilddrüse

  
Die Punktionen der Schilddrüse enthalten in der Regel Erythrocyten, Gefäßendothelien (Gefäßreichtum), Kolloid (lila bis blau oder rosa gefärbt), amorphe Massen und Thyreocyten. Die Morphologie der Schilddrüsenepithelien ist abhängig von den Hypophysenhormonen und der Jodkonzentration im Blut. Die Thyreocyten (Hauptzellen) sind in normalem Funktionszustand kubisch, bei Unterfunktion abgeflacht und länglich (Atrophie) und bei Überfunktion zylindrisch (Hypertrophie). Das Cytoplasma ist polygonal begrenzt, schwach acidophil gefärbt und fein granuliert. Der Kern ist meist oval geformt und ca. 5 bis 10 µm groß, die Chromatinstruktur ist regelmäßig. Das Cytoplasma ist leicht verletzlich. Deshalb findet man sehr häufig nur Kerne von Schilddrüsenepithelien, die mit Lymphocyten verwechselt werden können.
   
Unterscheidungsmöglichkeit:
Die Lymphocyten haben einen spärlichen, gut abgrenzbaren hell-basophilen, Cytoplasmarand.

Diese Form der Schilddrüsenepithelien bezeichnet man auch als Hauptzellen. Thyreocyten mit basophil gefärbtem Cytoplasma und hyperchromatischen Kernen werden als Degenerationsform aufgefaßt. Diese Zellen bezeichnet man als Kolloidzellen. Die sog. C-Zellen sind durch ihr reichliches und hell gefärbtes Cytoplasma den Schilddrüsenepithelien gegenüber abgrenzbar. Allerdings gelingt eine sichere Identifizierung nur durch eine immuncytochemische Untersuchung, bei der Calcitonin nachgewiesen wird.

  Befunderstellung
   
     
Die Verwendung einer modifizierten Papanicolaou-Klassifikation hat sich unserer Meinung nach in der klinische Cytologie, so auch für die Schilddrüsendiagnostik, als sinnvoll und hilfreich erwiesen, da sie eine klare Einordnung der Befunde, inklusive Graduierungen, ermöglicht und den Cytologen veranlaßt, mit möglichst wenig Worten eine klare Aussage zu stellen. Wir verwenden die
nach Atay modifizierte Papanicolaou-Klassifikation. Sie erlaubt auch bei der statistischen Auswertung der Befunde eine klare Zuordnung, eine bessere Auswertung und damit auch Vergleichbarkeit der Befunde, z.B. mit der Histologie.
   
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