Grundsätzliche Regeln
- Fertigen Sie möglichst luftgetrocknete, nicht fixierte Ausstrichpräparate an (technisch wie periphere Blutausstriche). Dies gilt besonders für alle aktiv und frisch gewonnen Zellen wie z.B. durch Punktionen, Biopsie-Abstriche (Imprint) oder Bürstenausstriche. Nur diese Art der Materialaufarbeitung gewährleistet eine optimale Morphologie und die zuverlässige Durchführung von cytochemischen und immuncytochemischen Nachweisen.
- Fertigen Sie eine ausreichende Anzahl von Präparaten (mindestens 20) an. Bedenken Sie, dass die Präparate Unikate (endgültige Einzelpräparate) darstellen. Anders als in der Histologie haben wir nicht die Möglichkeit eines “Nachschnittes”. Für die Durchführung von cytochemischen, immuncytochemischen bzw. molekularpathologischen Untersuchungen sind wir deshalb auf eine ausreichende Menge von Präparaten angewiesen. Zusätzlich ist auch damit zu rechnen, dass nicht jedes Ausstrichpräparat die für die Diagnose wichtigen Zellen (z.B. Tumorzellen) enthält.
- Von allen flüssigen Materialien sollten dünne, luftgetrocknete Sediment-Ausstrichpräparate angefertigt werden. Alternativ besteht die Möglichkeit das Material im Röhrchen einzusenden. In diesem Fall benötigen wir sowohl ein Röhrchen mit nicht fixiertem Material als auch ein Röhrchen mit alkoholfixiertem Material. Verwenden Sie hierfür mindestens 70%igen Alkohol.
- Die Art des Alkohols (Methanol-, Ethanol- oder Isopropyl-Alkohol) ist dabei unerheblich.
- Bitte verwenden Sie für die Sedimentausstriche ausschließlich Objektträger mit Mattrand. Diese werden von uns kostenlos zur Verfügung gestellt und können über unsere Webseite bestellt werden. Den Mattrand bitte mit einem Bleistift beschriften. Hierbei genügen die Initialen des Patienten und die genaue Unterteilung / Kennung des Materials in lesbaren arabischen oder römischen Ziffern. Bitte die Unterteilung bzw. Kennung auf dem dazugehörigen Einsendeschein erläutern. Bitte die Objektträger nicht mit den Patientenaufklebern oder anderen Aufklebern bekleben. Diese müssen mit zusätzlichem Aufwand entfernt werden und es besteht dabei das Risiko, dass das Material bzw. der Objektträger dabei beschädigt wird.
- Fertigen Sie die Präparate bitte möglichst dünn an. In der Regel reicht ein halber Tropfen des Sediments pro Objektträger.
- Das Material bitte immer vom Mattrand weg ausstreichen. Beenden Sie die Ausstreichbewegung rechtzeitig vor dem Ende des Objektträgers. Lassen Sie am Ende des Objektträger etwas Platz.
- Füllen Sie den dazugehörigen Einsendeschein immer gewissenhaft aus. Geben Sie bitte bei allen Einsendungen eine möglichst genaue Beschreibung des Materials an. Dazu gehören die Wahl des Instruments, der Zugangsweg, die Seitenangabe bei Pleura-Ergüssen und der Punktions- bzw. Entnahmeort. Machen Sie bitte Angaben über die Anamnese des Patienten (z. B. Vorerkrankungen, stattgehabte und aktuelle Therapien, Medikamente, bekannte Tumoren, Größe von Lymphknoten oder Raumforderungen) und zu Ihrem Auftrag oder Ihrer Fragestellung.
Die nachfolgenden Links führen zu den speziellen Materialaufarbeitungsanleitungen auf dieser Webseite. Die Anleitungen stehen auch als pdf-Datei zum Download zur Verfügung. Sukzessive werden wir auch Videos zur Materialaufarbeitung online stellen. Wir bedanken uns bei Herrn PD Dr. med. M. Hocke aus Meiningen für die Videos der Materialaufarbeitung von Feinnadelaspirationen.