EBUS, EUS-FNA, direkte Punkte (Schilddrüse, Leber, Weichteil etc.)
- Bei der Punktion (EBUS bzw. EUS-FNA) ist die Geschwindigkeit der vorwärts stechenden Nadel von entscheidender Bedeutung. Diese sollte mindestens zwei bis dreimal pro Sekunde („Klopfen an der Tür“) erfolgen.
- Wenn möglich führen Sie mindestens drei Punktionsvorgänge durch. Bei jedem Punktionsvorgang sollte eine andere Stichrichtung gewählt werden, was dem „Fächern“ gleichkommt.
- Führen Sie nach Möglichkeit 12-20 Nadelpassagen durch.
- Wenn möglich bitte zweimal ohne Sog („Slow-Pull“) und einmal mit Sog punktieren.
- Der Punktionsvorgang und das Befüllen der Nadel sollten nach ca. 15 Sekunden abgeschlossen sein, da das Material in dieser Zeit gerinnt. Es kommt zur maximalen Aktivität der Gerinnungskaskade.
- Das Material sollte nach dem Herausdrücken aus der Nadel sofort ausgestrichen werden. Keine Flüssigkeit verwenden.
- Bitte fertigen Sie eine ausreichende Anzahl (mindestens 20) von luftgetrockneten Präparaten an.
- Die optimale Vorgehensweise zeigen die beiden Videos von Herrn PD Dr. med. M. Hocke. Für die Bereitstellung der Videos bedanken wir uns herzlich! Video 1 FNA/Dr. Hocke; Video 2 FNA/Dr. Hocke.
- Diese im Video gezeigte „Schüttel“- bzw. „Rüttel“- Ausstreich-Technik ermöglicht es, sehr dünne Ausstrichpräparate anzufertigen und auch die sogenannten „Würmchen“ auszurollen. Das hat eine bessere morphologische Diagnostik zur Folge.
- Verwenden Sie auf keinen Fall zusätzliche Fixierungsmittel wie zum Beispiel Formalin, Alkohole, Kochsalzlösungen oder Puffer.
- Die angefertigten Präparate an einer staubgeschützten Stelle lufttrocknen lassen.
- Den Trocknungsvorgang können Sie gerne mit einem Fön beschleunigen. Achten Sie dabei auf ihre eigene Sicherheit und führen Sie einen solchen Schritt zum Beispiel unter einem Abzug durch oder decken Sie die Präparate entsprechend ab. Tragen Sie eine Schutzmaske.
- Jedes Präparat mit den Initialen des Patienten und ggf. mit einer spezifischen Kennung des Punktionsortes oder der Unterteilung beschriften. Verwenden Sie dazu einen Bleistift und für die Kennung lesbare arabische oder römische Ziffern.
- Verwenden Sie für die Beschriftung auf den Objektträgern keine Aufkleber.
- Die Kennung / Unterteilung bitte auf dem dazugehörigen Einsendeschein erläutern (Bsp.: I = LK 7; II = LK4R).
- Vergewissern Sie sich, dass die Präparate getrocknet sind und keine Restfeuchtigkeit mehr vorhanden ist.
- Positionieren Sie die Präparate mit der Material abgewandten Seite („Rücken an Rücken“) aneinander und stecken Sie sie in die Objektträger-Hülse.
- Verschließen Sie die Hülse sorgfältig.
- Füllen Sie den dazugehörigen Einsendeschein gewissenhaft aus. Geben Sie bitte bei allen Einsendungen eine möglichst genaue Beschreibung des Materials an. Dazu gehören die Wahl des Instruments, der Zugangsweg und der Punktionsort. Machen Sie bitte Angaben über die Anamnese des Patienten (z. B. Vorerkrankungen, stattgehabte oder aktuelle Therapien, Medikamente, bekannte Tumoren, Größe von Lymphknoten oder Raumforderungen) und zu Ihrem Auftrag bzw. zu Ihrer Fragestellung.
- Wir empfehlen allen Kollegen den für unseren Einsendern und Kooperationspartnern kostenlosen Kurs der Onsite-Cytologie. Die Termine finden Sie in unserem Eventkalender. Es besteht dabei auch die Möglichkeit der Online-Anmeldung.
Die beiden nachfolgenden Videos zeigen die Vorgehensweise bei der Anfertigung der Präparate. Für die Bereitstellung der Videos bedanken wir uns ganz herzlich bei Herrn PD Dr. M. Hocke aus Meiningen.
Download MAA-FNA-V1_2024_12-01 (FNA-Materialaufarbeitungsanleitung im PDF-Format)